Mitsuyo Maeda, Judo und BJJ

Wenn man beginnt, BJJ zu trainieren, beginnt man früher oder später auch, sich für die Geschichte dieses Kampfsystems zu interessieren.
Worin unterscheidet sich BJJ vom Judo, und warum?
Wer hat das BJJ entwickelt, wann begann diese Entwicklung und wer war dafür verantwortlich?

Wenn man sich für BJJ interessiert, kennt man natürlich den Namen Mitsuyo Maeda.
Wer aber war Mitsuyo Maeda, und was hat ein Judoka wie er mit der Entstehung des BJJ zu tun?
Ich werde versuchen, diese Fragen zu beantworten, soweit das möglich ist.
Ich habe allerdings weder die Möglichkeit noch die Absicht, zu diesem Thema hier im Blog eine streng wissenschaftliche Arbeit vorzulegen, zumal einige Quellen widersprüchlich sind.
Ich beziehe mich daher vor allem auf das, was Joe Svinth in seinem im Jahr 2003 erschienenen Buch „Martial Arts in the Modern World“ schrieb, da ich Joe Svinth für eine sehr verläßliche Quelle halte.
Sollten mir trotz aller Bemühungen Irrtümer und Fehler unterlaufen sein, bitte ich um Nachsicht …

Das BJJ ist zweifellos eines der faszinierendsten Kampfsysteme, die je entwickelt wurden.
Es wurde von Helio Gracie und seinem Bruder Carlos Gracie geschaffen, und zwar auf der Grundlage dessen, was Carlos Gracie von dem Judoka Mitsuyo Maeda erlernte.
Wer aber war Mitsuyo Maeda, und wie groß war sein Einfluß auf das BJJ wirklich?

Mitsuyo Maeda wurde 1878 in der Präfektur Aomori geboren, in einem Ort, der heute Hirosaki heißt.
Als Kind soll er etwas Sumo und möglicherweise ein wenig Tenshin Shinyo Ryu trainiert haben. Letzteres läßt sich allerdings nicht belegen.
1896 begann Maeda, in Tokyo an der Senmon Gakko zu studieren, einer Schule, die der Waseda-Universität eng verbunden ist.
Am 6. Juni 1897 trat Maeda dem Kodokan bei.
(vgl. dazu Svinth / Green „Martial Arts in the Modern World“ Connecticut 2003, S. 64ff.)

Maeda trainerte vor allem bei Sakujiro Yokoyama, der unter dem Spitznamen „Oni“ („Dämon“) bekannt und gefürchtet war.

An exceptionel learner, by 1903, Maeda advanced to fourth dan, winnig several major judo tournaments in process. These accomplishments got him jobs teaching judo at Waseda University, the Peers College, and other Tokyo acedemies.

(ebenda)

Nach Amerika kam Maeda durch einen Zufall.
Ein amerikanischer Geschäftsmann namens Sam Hill aus Seattle hatte 1903 versucht, Yoshiaki Yamashita einzuladen. Yamashita sollte Hills Sohn, James Nathan Hill, im Judo unterrichten. Aus verschiedenen Gründen kam es nicht dazu, doch Yamashita unterwies in den Jahren 1904 – 1905 den amerikanischen Präsidenten Theodor Roosevelt im Judo.
Angeregt durch Yamashitas Erfolg versuchte auch Tomita Tsunejiro, in den USA Judo zu verbreiten.
Er begab sich 1904 nach New York. Wie Yamashita suchte auch Tomita einen jüngeren Judoka, um ihn als Partner für Vorführungen mit nach Amerika zu nehmen. Seine Wahl fiel auf Mitsuyo Maeda.

Dazu schreibt Svinth, daß es sehr unwahrscheinlich sei, das Kano die hochrangigen Judo-Lehrer des Kodokan dazu angeregt haben soll, ins Ausland zu gehen und dort Judo zu verbreiten.

Despite what someties heard, there is no known evidence to suggest that Kano Jigoro had anything to do with Tomita going to the United States, except perhaps wishing Tomita luck for his foreign adventures.

(ebenda, S. 281)

Tomita und Maeda erreichten New York am 8. Dezember 1904.
Im Januar 1905 besuchten sie in Begleitung eines Angehörigen der Kaiserlich-Japanischen Botschaft die Militärakademie West Point in der Absicht, eine Zusammenfassung der Erkenntisse aus dem Russisch-Japanischen Krieg vorzutragen.
Teil dieses Vortrages war eine Demonstration einiger Kata des Judo, bei denen Maeda als Uke agierte.
Daran anschließend nahm Maeda die Herausforderung eines Kadetten an und warf ihn coram publico ohne große Anstrengung.
Tomita nahm mehrere Herausforderungen an und warf den ersten Herausforderer.
Sein zweiter Gegner war ein erfahrener Football-Spieler namens Charles Daly, und diesem gelang es, von Tomita nicht geworfen zu werden.
Das wiederum wurde sowohl in der amerikanischen als auch in der japanischen Presse als Niederlage Japans bezeichnet.
Dennoch eröffneten Tomita und Maeda bald darauf einen Judo-Club in New York.

According to an article published in the „New York World“ in April 1905, there were perhaps 10 Japanese teaching judo in New York, Washington, and Boston, and most of them trained with Tomita.
There may have been some American students, too, but nothing is known about them

(ebenda, S. 65)

Zum großen Unbehagen des Kodokan wandte sich Mitsuyo Maeda 1906 dem professionellen Ringen zu.
Dazu lesen wir bei Koizumi, der die Worte des Gründers Jigoro Kano wiedergibt:

„With Judo, we have no professionals in the same sense as other sports. No one is allowed to take part in public entertainment for personal gain. Teachers certainly receive remuneration for their services but that is in no way degrading. The professional is held in high regard like offices of a religious organisation or professor in the educational world.“

(Koizumi, G. „Judo and the Olympic Games“, April 1947, Budokwai Quarterly Bulletin, S 7-8)

Svinth merkt dazu lediglich an, daß Maeda wahrscheinlich das Geld benötigte, das er dabei verdiente …
(vgl. Svinth 2003, S. 65)

Zu Beginn seiner Karriere als professioneller Ringer traf Maeda im Juli 1906 in New York auf „The Butcher Boy“ John Piening.
Obwohl Pienin erheblich größer und schwerer war, gewann Maeda diesen Kampf.
Soweit wir wissen, begab sich Maeda danach in den Süden der USA.
1907 verließ er Amerika und besuchte England.
Maeda traf sich in London mit Akitaro Ono, der ebenfalls Judoka war (er trug damals den 4. Dan) und sich wie Maeda als professioneller Ringer durchzuschlagen versuchte.
Von 1907 – 1909 gab Maeda im Marinestützpunkt auf Whale Island und an der Universität Cambridge Unterricht im Judo und nahm zudem an zahlreichen Profi-Kämpfen teil.
So erkämpfte er sich im Februar 1908 bei einem in London veranstalteten großen Turnier den Einzug ins Finale, wo er dann denkbar knapp gegen den Schwergewichts-Champion Jimmy Esson unterlag.
(vgl. Health and Strength, Feb. 15, 1908, S.152)

Um Maedas Fähigkeiten und seinen Kampfgeist würdigen zu können, sollte man sich immer vor Augen halten, daß er lediglich 1,56m groß und etwa 70kg schwer war …

Maeda kämpfte 1908 auch in Belgien, Schottland und Spanien.
In Spanien gab sich Maeda den Namen „Maeda Komaru“, was soviel bedeutet wie „der bekümmerte Maeda“ oder „der beunruhigte Maeda“, eine ironische Anspielung auf seine finanziell desaströse Situation.
Mit der Zeit wurde daraus dann „Conde Koma“ oder „Count Koma“, was sich wohl am Besten mit „Bettelgraf“ wiedergeben läßt.

Im Juli 1909 und im Januar 1910 reiste Maeda nach Mexiko, um dort an professionellen Ringkämpfen teilzunehmen.
1910 verließ Maeda Mexiko, möglicherweise um den Wirren der Revolution zu entgehen, und begab sich von Guadalajara nach Kuba.
Gegen Ende des Jahres 1911 traf er sich in Havanne mit Ono Akitaro, Satake Shinjiro und Ito Tokugoro. Da sie alle hervorragende Judoka und Ringer waren, nannte man sie in jener Zeit die „4 Könige Kubas“.

Am 5. Januar 1912 verlieh der Kodokan Maeda den 5. Dan.
Dagegen regte sich in Japan einiger Widerstand, denn es gab durchaus Stimmen, die sich gegen die Verleihung einer solchen Graduierung an professionelle Ringer aussprachen.
Dennoch nahmen viele Japaner Maedas Siege mit Stolz zur Kenntnis.

„The Cubans are taking fancy to our jujutsu. Indeed this peculiar martial art of Nippon has become such a great fad among the islanders that three Japanese experts of jujutsu, all graduates of the Ko-Do-Kan of Tokyo, are at present in Cuba teaching the art to the wealthy classes of Cubans.“

(Japan Times, Nov. 1, 1912, zitiert aus Svinth 2003, S. 66)

Die Begeisterung der Kubaner für das professionelle Ringen erreichte einen Höhepunkt, als Maeda versuchte, internationale Champions des Ringens und Boxens wie Frank Gotch und Jack Johnson als Gegner zu gewinnen.
Gewiß, beide ignorierten ihn.
Ein Sieg über Maeda hätte ihnen weder Ehre noch Ruhm noch Geld eingebracht, während eine Niederlage gegen Maeda unendlich peinlich gewesen wäre …

Im Mai 1912 brach auf Kuba ein Aufstand los.
Die USA schickten das Marinecorps.
Das Kriegsrecht wurde ausgerufen, Tausende scharzer Kubaner wurden getötet und das Interesse an professionellen Ringkämpfen verblaßte zusehends.
Maeda entschied daher, Kuba zu verlassen und nach Mittelamerika zu reisen.
In El Salvador demonstrierte Maeda sein Judo vor Präsident Miguel Enrique Araujo, der ihn daraufhin einlud, die salvadorianischen Streitkräfte darin zu unterrichten.
Einige Monate später, am 8. Februar 1913, erlag der Präsident jedoch einem Attentat, und Maeda zog weiter nach Costa Rica.
Sehr wahrscheinlich trat Maeda in dieser Zeit weiterhin gegen andere professionelle Ringer an.

Im Jahr 1914 erreichte Maeda dann Brasilien.
Er war – im Gegensatz zu anderslautenden Behauptungen – nicht der erste Judoka dort.
Diese Ehre gebührt einem Mann namens Miura, der an Bord der Kasato Maru in Brasilien eintraf – also mit jenem Schiff, welches im Jahr 1908 die ersten japanischen Immigranten nach Brasilien brachte.

Zu Maedas Ankunft in Brasilien lesen wir:

Carlos Bortole wrote in his summary of an interview with Rildo Heros Barbosa de Medeiros that Maeda gave his first exhibition in Brazil in Porto Alegre.
Unfortunately, he did not name his source.
It is documented, however, that Maeda wrestled in Rio de Janeiro, Sao Paulo, Salvador, Recife, Sao Luis, Belem and finally Manaus, where he arrived in December 18, 1915.
In Manaus, Maeda presented show that featured both judo demonstrations and challenges from the crowd.
This was followed on January 4 – 8, 1916, by a wrestling torunament.
Beause he was the promoter, Maeda did not participate, and Satake Shinjiro won the chamionship.

(Bortole 1997, zitiert nach Svinth 2003, S. 67)

Nach diesem Turnier, so wird oft behauptet, reiste Maeda nach England.
Allerdings läßt sich seine Einreise nicht durch die Passagierlisten des Public Records Office in London nachweisen. Es wäre also möglich, daß Maeda in Brasilien blieb.
Wo immer er sich 1916 aufhielt, ab 1917 war er jedenfalls wieder in Brasilien.
Es ist äußerst wahrscheinlich, daß er für „Queirolo Brothers‘ American Circus“ arbeitete.
(vgl. dazu Bartole 1997)

Sollte das stimmen, dann ist es ebenfalls sehr wahrscheinlich, daß er dort in Kontakt mit der Gracie-Familie kam.
So ist beispielsweise belegt, daß Gastao Gracie im Jahr 1916 einen italienischen Boxer managte, der in diesem Zirkus auftrat.
Wenn die Gracies heute behaupten, Maeda und Gastao Gracie wären einander als Repräsentanten ihrer jeweiligen Regierung begegnet, dann ist das zwar sehr viel weniger plausibel, klingt aber einfach besser …
Wie auch immer, gegen Ende des Jahres 1919 begann Maeda, den Sohn Gastaos, den damals 17 Jahre alten Carlos, im Judo zu unterrichten.

Helio Gracie claims that Maeda taught his brother Carlos jiu-jitsu rather than judo (Nishi, 2002).
Of course, in those days, the two words were used interchangeably.

(Svinth 2003, S. 281)

Schon 1925 eröffnete Carlos in Rio seine erste eigene Schule, und dies gilt als Beginn der Entwicklung jenes Kampfsystems, das heute weltweit als Gracie Jiu Jitsu bekannt ist.
Einig ist man sich darin, daß Maedas Unterweisungen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung des Kampfsystems der Gracies gespielt haben.
Strittig bleibt allerdings, welchen Beitrag Maedas nun genau geleistet hat …

So gibt es beispielsweise keine Zweifel daran, daß einer der großen Unterschiede zwischen Judo und dem Gracie Jiu Jitsu darin besteht, daß man beim Judo mit einem klaren, sauberen Wurf den Kampf gewinnen kann, während das beim Gracie Jiu Jitsu nur durch Submission möglich ist.
Letzteres spiegelt möglicherweise den Einfluß des professionellen Ringens auf das Gracie Jiu Jitsu wider …

Carlos Gracie’s brother Helio wrestled professionally from the 1930s to the 1950s.

(Svinth, 2003, S. 68)

Es wurde oft behauptet, daß Maeda deshalb so viel Wert auf den Bodenkampf gelegt habe, als er Carlos Gracie unterrichtete, weil ihnen keine Judomatten (tatami) zur Verfügung gestanden hätten.
Daher wäre es schwierig bis unmöglich gewesen, Würfe zu trainieren.
Das aber ist Unsinn, denn es gab und gibt viele Möglichkeiten, Judomatten durch andere Dinge zu ersetzen:

Outdoors, carpets spread over grass work just fine, and indoors, the standard in Britain and North America into the 1950s was either a horsehair-filled wrestling mat or anvas strechtched over sawdust.

(Svinth 2003, ebd.)

Möglicherweise ging es also eher darum, die Verbindungen des Gracie Jiu Jitsu zum professionellen Ringen zu bagatellisieren …

Svinth merkt an, daß es schon plausibler wäre anzunehmen, daß Carlos Gracie von Maeda nur von 1920 bis gegen Ende des Jahres 1921 unterrichtet wurde:

As a rule, it takes 6 to 12 months to train someone to reasonable proficiency at groundwork, and 3 to 5 years to train that same person to equal proficiency at standing wrestling.
Thus, if Maeda knew that he had only a few months to work with Gracie, then he probably would have concentrated on teaching groundwork rather than standing throws.

(Svinth 2003, S.218)

Verschiedentlich wird auch behauptet, daß Maeda durch seine lange Abwesenheit nicht mit der aktuellen Entwicklung des Judo in Japan vertraut war und daher eine Art des Judo unterrichtete, die vor dem Russisch-Japanischen Krieg gelehrt wurde.
Vertreter dieser Theorie argumentieren, daß Masahiko Kimura 1951 erklärt haben soll, die Techniken der Gracies erinnerten ihn an jene Art des Judo, die vor dem Russisch-Japanischen Krieg in Japan üblich war.
(Wang, 2002, zitiert in: Svinth 2003, S. 68)

Leider ist diese Theorie falsch, denn jenes Judo, welches Kimura beschrieb, war das sogenannte „Universitäts-Judo“ (Kosen Judo), entwickelt zwischen 1914 und 1940.
Es besteht kein Grund zu der Annahme, daß Maeda diese Art des Judo im Jahr 1920 in Brasilien unterrichtet haben könnte.

Der Zirkus, in dem Maeda eine Anstellung gefunden hatte, schloß im Jahr 1921.
Maeda reiste für einige Zeit nach England, kam aber bald zurück nach Brasilien.
Es ist belegt, daß er in Belem im Jahr 1922 Judo unterrichtete.
Maeda heiratete in dieser Zeit eine Europäerin namens May Iris. Aus dieser Ehe ging eine Tochter hervor.
Frau und Kind starben jedoch an Malaria.
Einige Zeit darauf ehelichte Maeda eine Schottin.

Ab 1925 unterstützte Maeda sehr aktiv, wenngleich mit mäßigem Erfolg, die japanischen Einwanderer, die sich in Brasilien niederließen.

1929 verlieh ihm der Kodokan den 6. Dan.
Zeitgleich verkündete Maeda seine Absicht, nach Japan zurückzukehren.
Was auch immer seine Gründe gewesen sein mögen – Maeda blieb stattdessen in Brasilien und nahm 1931 die brasilianische Staatsbürgerschaft an.
Im Jahr 1940 unterbreitete ihm die japanische Regierung das Angebot, seine Heimreise nach Japan zu bezahlen, doch Maeda lehnte ab. Seine Gründe sind nicht bekannt.

Mitsuyo Maeda starb am 28. November 1941 im Alter von 63 Jahren in Belem.
Als Todesursache wurde Nierenversagen diagnostiziert.
Maeda war in Brasilien zum katholischen Glauben konvertiert, und wurde auf dem Friedhof St. Isabel begraben.

Am 27. November 1941 hatte ihm der Kodokan den 7. Dan verliehen.
Die Urkunde traf erst nach seinem Tod in Brasilien ein.

However, the Kodokan did not forget Maeda’s contributions to spreading judo to Brazil, and in May 1956, it dedicated a stone memorial to him in Hirosaki City.
Notables present at the dedication included Kano Risei, president of the Kodokan, and Samura Kaiichiro, tenth dan.

(Svinth 2003, S. 69)

Helio Gracie kämpfte von 1932 bis Mitte der 50er Jahre als professioneller Ringer in Brasilien.
Er lernte die ersten Techniken von seinem Bruder Carlos, perfektionierte sie und trat in Kämpfen an, die denen Maedas wohl nicht unähnlich waren.
Diese Kämpfe waren nicht mit dem Theater zu vergleichen, das in Nordamerika als „professionelles Wrestling“ galt. Es waren vielmehr echte Herausforderungskämpfe, und sie waren legal …

Helio Gracies berühmtester Kampf war wohl der gegen Masahiko Kimura im Oktober 1951.
Gracie widerstand Kimura 13 Minuten lang …

Helio Gracie hatte zuvor im Jahr 1950 den Japaner Kato besiegt:

Regardless, on September 6, 1951, Kato and Gracie met at Maracana Stadium in Rio de Janeiro, Brazil for a three round draw. Kato reportedly dominated the early goings, with Gracie taking the later stages of the fight. Kato then challenged Gracie to a rematch, which took place on September 29, 1951 (only 23 days later) at Pacaembu Gymnasium. Early on, as Kato had been able to do in their initial encounter, the Japanese fighter threw Gracie hard. He also tried a choke which Gracie had trouble with before escaping. Though Kato had passed Gracie’s guard in order to implement the choke, afterwards, Gracie gained his guard back, sunk in a front choke, and won the match when Kato went unconscious after about eight minutes had gone by in round one.

Bemerkenswert auch Helios Kampf gegen Valdemar Santana:

He is famous for fighting his former master Hélio Gracie in 1955, in a 3 hour 40 minute long match.[1] Valdemar had fought for the original Gracie Academy for many years, but had a falling out with Hélio. Gracie and Santana decided to settle their differences in a Vale Tudo (no holds barred) match. After nearly four hours of combat, Santana knocked out Gracie with a soccer kick to the head.

After his fight with Hélio, Santana was challenged by Carlson Gracie, Hélio’s nephew. Carlson and Santana had, according to Carlson Gracie, six fights, with Carlson winning four, and the other two being declared a draw.

(Grant, T.P. (January 2, 2012). „MMA Origins: Carlson Gracie Changes Jiu-Jitsu and Vale Tudo“. Vox Media, Inc. Retrieved July 2, 2012.)

Außerhalb Brasiliens nahm jedoch kaum jemand Notiz vom Kampfsystem der Familie Gracie.
(vgl. dazu Flores, 1960, zitiert in: Svinth, 2003, S. 69)

Als Carlos Gracies Sohn Carlson, der 1972 in die USA ging, und Helios Sohn Rorion, der ihm 1979 dorthin folgte, damit begannen, ihre Kampfkunst zu unterrichten, geschah das eher im Verborgenen.
Die 70er Jahre waren eigentlich eine gute Zeit, um Gracie Jiu Jitsu nach Nordamerika zu bringen.
Es war die Zeit von Bruce Lee, Billy Jack und Kwai Chang Kaine …
Bedauerlicherweise war das Interesse an spektakulären Sprungkicks damals wesentlich größer als an dem ruhigen, langsamen, geduldigen Manövrieren im Bodenkampf, welches man als das Markenzeichen des Gracie Jiu Jitsu bezeichnen könnte.

Nonetheless, using ploys such as challenge matches magnified and hyped in the sports entertainment media, Rorion Gracie eventually developed the UFC model.

(Svinth 2003, S. 70)

Ich bin sicher, daß Mitsuyo Maeda das sehr gefallen hätte …